Category: Programme - Tags: - 2013.06.11

Fjodor Dostojewskij: Die Brüder Karamasow

11. Juni 2013 - 15. Juni 2013

Aus dem Notizbuch zu „Die Brüder Karamasow“
Aus dem Notizbuch zu „Die Brüder Karamasow“

Dostojewskij zog mit seinem letzten Roman „Die Brüder Karamasow“ die Summe der vorausgegangenen Erzählungen und Romane. Schritt für Schritt hatte er mit den Protagonisten und deren Entscheidungen die selbstzerstörerischen Energien im Zeichen eines „Alles ist erlaubt“ offengelegt. Und damit die Dispositionen angezeigt, die sich in den Katastrophen des 20. Jahrhunderts entladen haben.

Eine Lektüre der Romane Dostojewskijs führt daher unmittelbar zu einer Befragung der Gegenwart. Dostojewskij wollte keinen Sozialismus, der nicht im weitesten Sinn religiös ist, resümierte Camus, und keine Religion, die nicht sozialistisch ist: „So hat er die Zukunft der wahren Religion und des wahren Sozialismus gerettet, obwohl die Welt von heute ihm in beiderlei Hinsicht Unrecht zu geben scheint. Ob diese Welt stirbt oder sich erneuert: Dostojewskij wird in jedem Fall gerechtfertigt werden.“


Fjodor Dostojewskij
Fjodor Dostojewskij
Fritz Kortner als Dimitri Karamasow, D 1930/31
Fritz Kortner als Dimitri Karamasow, D 1930/31
Ivan Trojan als Fjodor Karamasow, Tschech. Rep. 2008
Ivan Trojan als Fjodor Karamasow, Tschech. Rep. 2008
TeilnehmerInnen des Dostojewskij-Symposiums 2010
TeilnehmerInnen des Dostojewskij-Symposiums 2010

Referenten:

    Referenten:

  • PD Dr. Christoph Garstka, Slawist, Philosophische Fakultät der Universität Köln, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Dostojewskij-Gesellschaft
  • Dr. Ilja Karenovics, Literaturwissenschaftler, Geschäftsleiter Departement Sprach– und Literaturwissenschaften,
    Universität Basel
  • Ilja Karenovics und Christoph Garstka
    Ilja Karenovics und Christoph Garstka
  • Prof. Dr. Sergio Givone, Philosoph, Ordinarius für Ästethik an der Fakultät für Literatur und Philosophie der Universität Florenz
  • Dr. Karla Hielscher, Seeshaupt, Slawistin

  • Programm

    Dienstag, 11. Juni

    Anreise
    19 Uhr Begrüßung, Vorstellung der Referenten und Teilnehmer
    20 Uhr Abendessen

    Mittwoch, 12. Juni

    10 Uhr Christoph Garstka
    Zur Schuldproblematik bei Dostojewskij und besonders in „Die Brüder Karamasow“
    13 Uhr Mittagessen
    15. 30 Uhr Diskussion
    18 Uhr „Der Mörder Dimitri Karamasoff“ (Deutschland 1930/1931)
    Regie: Fjodor Ozep, Erich Engel
    mit Fritz Kortner, Anna Sten, Bernhard Minetti
    20 Uhr Abendessen

    Donnerstag, 13. Juni

    10 Uhr Karla Hielscher: Die „Legende vom Großinquisitor“ als Provokation. Anmerkungen zur Wirkungsgeschichte
    13 Uhr Mittagessen
    15.30 Uhr Diskussion
    17.30 Uhr Boris Blacher, „Der Großinquisitor“
    Oratorium in zwei Teilen für Orchester, Chor und Bariton
    Libretto von Leo Borchard nach einer Vorlage von Fjodor Dostojewskij
    Komponiert 1942, Uraufführung 1947 in Berlin im Admiralitätspalast
    anschließend
    Bernd Alois Zimmermann, „Ich wandte mich um und sah alles Unrecht, das geschah unter der Sonne“ (1970)
    Ekklesiastische Aktion für zwei Sprecher, Bass-Solo und Orchester
    20 Uhr Abendessen

    Freitag, 14. Juni

    10 Uhr Ilja Karenovics: Gedanken zu modernen ethischen Tendenzen auf dem Hintergrund der “Brüder Karamasow”
    13 Uhr Mittagessen
    15. 30 Uhr Diskussion
    17.30 Uhr “Karamazovi” (Tschechische Republik 2008)
    Regie: Petr Zelenka
    20 Uhr Abendessen

    Abendessen im Garten der Villa Le Guadalupe
    Abendessen im Garten der Villa Le Guadalupe

    Samstag, 15. Juni

    10 Uhr Rundgang durch Volterra
    13 Uhr Mittagessen
    15:30 Uhr Sergio Givone: Zur Sühne bei Dostojewskij
    anschließend Diskussion
    20 Uhr Abendessen

    Sonntag, 16. Juni
    9 Uhr Gemeinsames Frühstück mit
    Abschlussdiskussion
    Abreise



Unterkunft:

  • Informationen zur Unterkunft